Für die Anmeldung zum Mentoring-Programm, für weitere Informationen oder Fragen wenden Sie sich an:

mentoring@kwmv.de

Sie werden zu allen Mentoring-Veranstaltungen eingeladen, ohne dass eine verpflichtende Teilnahme besteht.

Das Mentoring-Programm

Dieses fakultative Angebot bringt Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung (ÄiW) in vertrauensvolle und unabhängige Verbindungen mit erfahrenen Hausärztinnen und Hausärzten (Mentoren). Diese teilen mit den Mentees ihre Erfahrungen, gewähren Einblick in ihre Praxisorganisation, Arbeitsabläufe und ihre Netzwerke und unterstützen bei Fragen und Unsicherheiten.

Was ist Mentoring?

Mentoring ist ein effektives und flexibles Instrument der Nachwuchsförderung bzw. der akademischen Personalentwicklung. Grundsätzlich werden beim Mentoring informelles Wissen und Erfahrungen zur beruflichen und persönlichen Entwicklung von einer erfahrenen an eine oder mehrere weniger erfahrene Personen weitergegeben. Der Mentoringprozess lebt von einer vertraulichen, unabhängigen und persönlichen Beziehung über einen längeren Zeitraum. Der Fokus der Treffen liegt auf der Förderung der persönlichen Entwicklung der Mentees innerhalb ihres beruflichen Kontextes.

Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung profitieren dabei von den Erfahrungen und dem informellen Wissen erfahrener und qualifizierter niedergelassener Fachärztinnen und -ärzte.  Mentoren unterstützen und beraten auf Augenhöhe und ermöglichen im Gegensatz zu Weiterbildern mit einem Vorgesetztenstatus eine unabhängige und vertrauliche Informationsweitergabe. Sie geben wertschätzendes Feedback und unterstützen Ihre Mentees bei der Klärung von Fragen rund um die Weiterbildung und die spätere Tätigkeit als Hausarzt.

Interesse, Wohlwollen, Verlässlichkeit und gegenseitiger Respekt sind grundlegend für eine gelungene Mentoring-Beziehung. Eine offene und vertrauliche Atmosphäre und Verschwiegenheit sind Vorrausetzung für den offenen Austausch auch bezüglich heikler und wirtschaftlicher Themen.
Der Austausch ist dabei für beide Seiten gewinnbringend. Die Mentees profitieren von den Erfahrungen und dem Wissen erfahrener und qualifizierter Hausärztinnen und Hausärzten – die Mentoren reflektieren die eigene Tätigkeit und erhalten neue Impulse für die eigene Arbeit. Mentoren empfinden das Weitergeben der eigenen Berufs- und Lebenserfahrung an die nächste Generation als sinnstiftend. Netzwerke werden auf beiden Seiten erweitert.

Ablauf und Formate

Dem ursprünglichen Mentoring-Gedanken am nächsten kommt das so genannte Tandem-Mentoring, ein 1:1-Mentoring zwischen Mentor und Mentee, welches im Idealfall über die gesamte Weiterbildungszeit und ggf. auch darüber hinaus besteht. Der Einstieg ist natürlich auch zu einem späteren Zeitpunkt der Weiterbildung möglich.

Das regionale Gruppenmentoring ermöglicht sowohl den Austausch mit den Mentoren als auch zwischen den ÄiW untereinander und fördert besonders die Netzwerkbildung. Termine und Themen werden zwischen den Mentees und dem Mentor abgestimmt. 

Ergänzt wird das Angebot durch themenbezogenes Mentoring in Präsenz oder online per ZOOM. So erhalten Mentees die Möglichkeit, verschiedene Praxen und Praxisformate kennen zu lernen. Um die Teilnahme für die ÄiW zu erleichtern, werden wir ab 2023 auch im Rahmen einiger Seminartage Mentoring-Veranstaltungen anbieten. Auch Einzelgespräche bei besonderem Bedarf sowie Hospitationen gehören zu denvom KWMV angebotenen Mentoringformaten.

Mentoring ist prinzipiell freiwillig, sollte jedoch wenn möglich mit einer gewissen Verbindlichkeit in regelmäßigen Abständen stattfinden. Angestrebt werden sollte in etwa ein Mentoringkontakt pro Quartal. Eine Verpflichtung zur Teilnahme gibt es jedoch nicht, Sie können sich auch nur punktuell bei einzelnen Veranstaltungen teilnehmen.

Ziele

Ziel des Mentoring ist die Unterstützung bei der Gestaltung der Weiterbildung sowie der persönlichen Entwicklung innerhalb des beruflichen Kontextes, um möglichst sicher und gut vorbereitet in die eigene Tätigkeit als Allgemeinarzt zu finden. Mentoren sind ansprechbar für die Herausforderungen während der Weiterbildung sowie für Fragen die mit Praxisgründung, -übernahme oder dem Einstieg in eine Gemeinschaftspraxis verbunden sind.

Mentees sollen insbesondere bei der hausärztlichen Identitätsbildung und Existenzgründung unterstützt werden und sich über die eigenen Ziele klar werden. Wege werden aufgezeigt, trotz der hohen Anforderungen Beruf, Familie und Selbstfürsorge zu vereinen.

Das Kennenlernen verschiedener Praxen kann als Beispiel und Orientierung für die spätere eigene Tätigkeit und das Finden eigener Schwerpunkte dienen. Mentees finden Motivation und Unterstützung bei der Existenzgründung  bzw. Niederlassung und Vernetzung und erfahren letztlich ein Zugehörigkeitsgefühl zur Allgemeinmedizin, was sonst durch die häufig wechselnden Weiterbildungsstellen schwierig sein kann.

Themen

Beim Mentoring stehen Themen und Aspekte im Vordergrund, die primär nicht durch Seminare oder die fachliche klinische bzw. die praktische Weiterbildung vermittelt werden.
Typische Mentoring-Themen sind unter anderem:

  • Niederlassungsmöglichkeiten und Praxismodelle
  • Praxisgründung, -übernahme oder Einstieg in eine Gemeinschaftspraxis
  • Praxisfinanzierung
  • Praxisausstattung
  • Praxisorganisation
  • Zusatzweiterbildungen und Schwerpunkte in Hausarztpraxen
  • Umgang mit Unsicherheiten und Fehlerkultur
  • Zusammenarbeit im Team Arbeit im Team, Teamleitung und Personalführung
  • Vereinbarkeit von Privatleben und Praxistätigkeit, Work-life-Balance, Familie & Beruf
  • Resilienz und Selbstschutz
  • Gehälter und Wirtschaft
  • Rolle und Haltung des Arztes

Auch die informellen Bereiche zu Abrechnung, Probleme bei der Weiterbildung, KV-Dienste und problematische Fälle können Mentoring-Themen sein, bis hin zu speziellen Fragestellungen wir Genderaspekten in der Gesundheitsversorgung, Behandlung von Familienangehörigen oder beruflicher Interessenvertretung.

Die Themen werden prinzipiell individuell und an Bedürfnissen der ÄiW ausgerichtet. Die Mentees gestalten die Inhalte durch ihre individuellen Fragestellungen und Themenwünsche prinzipiell aktiv mit. Im Mentoring gibt es Raum für Austausch und aktuelle Fragen. Ziele, Probleme und Unsicherheiten der Mentees werden in alle Mentoringveranstaltungen integriert.

 

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